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Urban Gardening & Tourismus

Urban Gardening, Coverbild von Potenzialstudie
Die Potenzialstudie wurde im Auftrag der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe durchgeführt.

Potenzialstudie: Ermittlung tourismusrelevanter „Urban Gardening“-Projekte im Bezirk Steglitz-Zehlendorf; erstellt im Zeitraum 08/2023 bis 01/2024

Die Potenzialstudie untersucht die Eignung von Urban Gardening im Bezirk Steglitz-Zehlendorf für Tourismus und Gemeinschaft. Sie betont das Potenzial für eine grüne Neupositionierung des Bezirks, umweltbildende Effekte für Schulen und Inklusion. Dabei werden positive Effekte wie kulturelle Entwicklung und wirtschaftliche Chancen durch Berliner Künstler sowie nachhaltige Gemeinschaftsprojekte hervorgehoben. Allerdings werden auch potenzielle Probleme wie Müll und Lärmbelastung sowie Herausforderungen der Gartenpflege und Flächenunterhaltung erwähnt. Die Auswahl der 60 untersuchten Flächen erfolgte unter Berücksichtigung von Kultur, Geschichte, Wirtschaftspotenzial, sozialer Akzeptanz und ökologischer Verträglichkeit.

Auftraggeber:

  • Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin, Martin-Buber-Straße 2, 14163 Berlin

Vorgehensweise:

  • Screening der Flächen (Bereisung, Satellitenbilder)
  • Erfassung quantitativer und qualitativer Standortfaktoren (Daten des Geoportals Berlin wurden um Shapedatei-Layer ergänzt, Geoinformationssystemsoftware QGIS wurde verwendet)
  • Erkundungstouren und Fachgespräche bzw. Interviews

Kostenfreier Download (PDF):

Details zur Potenzialstudie

Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf hat eine Vielzahl von Stärken, wenn es um grüne Infrastruktur und deren Angebote für Erholungssuchende geht. Diese einzigartigen Ressourcen und Alleinstellungsmerkmale stellen klare Wettbewerbsvorteile dar. Die Potenzialstudie zur Ermittlung tourismusrelevanter Urban Gardening-Projekte im Bezirk Steglitz-Zehlendorf beleuchtet die Chancen und Risiken der Umsetzung solcher Projekte. Kann Urban Gardening als junge Form der Gartenkultur dazu beitragen, dass sich Steglitz-Zehlendorf mit einer „grünen“ Dachmarke neu positioniert?

Klimaschutz & Bildung: Die Studie erkennt das Potential, hier eine Brücke zwischen dem Erbe Peter-Joseph-Lennés und den innovativsten und individuellsten Formen der gärtnerischen Gestaltung von Freiflächen zur Selbstversorgung im 21. Jahrhundert zu schlagen. Durch die Umsetzung von Urban Gardening-Projekten kann der Bezirk einen Beitrag zu den Klimazielen Berlins leisten und die Biodiversität fördern. Die Integration von Schulen und Bildungseinrichtungen in Urban Gardening-Projekten fördert die Umweltbildung. Schüler können aktiv am Anbau teilnehmen, ökologische Zusammenhänge verstehen und ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln entwickeln. Dies trägt zur langfristigen Sensibilisierung für Umweltfragen und nachhaltigen Lebensweisen bei. Zusammen mit inklusiven Bildungseinrichtungen ließen sich Möglichkeiten von inklusiven Erfahrungsräumen entwickeln, um beeinträchtigen Menschen den Zugang zur Stadtnatur zu erleichtern.

Tourismus: Durch die touristische Erschließung des Potenzials von Urban Gardening könnten einerseits bestehende Kulturangebote im Bezirk weiterentwickelt werden. Andererseits könnte durch das Agieren Berliner Künstler in neuen Urban Gardening-Projekten eine Reichweite erzielt werden, die ein kosmopolitisches Flair von Berlin-Mitte in den Randbezirk brächte.

Wirtschaft: Urban Gardening bietet auch wirtschaftliche Chancen durch Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen sowie Souvenirs im Zusammenhang mit den Projekten. Betreibermodelle, die an Gastronomie und kulturelle Veranstaltungen angegliedert sind, können nachhaltige Gemeinschaftsgartenprojekte ermöglichen.

Fazit: Es gibt also vielseitige positive Auswirkungen des Urban Gardenings auf Gemeinschaft, Wirtschaft und Umwelt im Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Gleichzeitig dürfen mögliche negative Begleiterscheinungen wie Müll, Lärmbelastung oder Vandalismus nicht außer Acht gelassen werden. Des Weiteren sind die Herausforderungen der Gartenpflege und Flächenunterhaltung mitzudenken, da diese einen regelmäßigen Aufwand für Bewässerung, Pflanzenentwicklung und Ernte erfordern. Chancen wie die Integration in die lokale Wirtschaftsförderung und Risiken wie mögliche Konflikte durch Übernutzung sollten ausgewogen diskutiert werden. Bei der Zusammenstellung und dem Ranking der 60 begutachteten Potenzialflächen für Urban Gardening-Projekte wurden ihre kulturelle und historische Bedeutung, ihr Potenzial für wirtschaftliche Impulse und für soziale Akzeptanz sowie die ökologische Verträglichkeit berücksichtigt.